Der gewöhnliche Faschismus - Relektüre historischer Bildarchive
Das Werkbuch zum Film

Im Zentrum des Werkbuchs zu "Der gewöhnliche Faschismus" steht das nach dem Originallayout reproduzierte, von Michail Romm selbst entworfene, zu seinen Lebzeiten jedoch von der Zensur verbotene Foto-Text-Buch. Es ermöglicht eine weitere Relektüre des Films, die sich zwischen Fotogrammen und schriftlichem Kommentar hin und her bewegt. Um das Foto-Text-Buch herum gruppieren sich unterschiedliche Texte und Dokumente, die nicht nur die komplexe Produktionsgeschichte des Films behandeln (Juri Chanjutin, Michail Romm, Maja Turowskaja), sondern auch seine kontroverse Rezeption in BRD und DDR rekonstruieren (Zeitungskritiken, Leserbriefe, Gespräche).

Eine Reihe von Essays behandelt schließlich aus heutiger Perspektive weiterführende historiografische und medientheoretische Aspekte. Gefragt wird etwa nach der Geschichte des Reichsfilmarchivs (Rolf Aurich) oder nach dem Status von Romms Film in der Tradition von Kompilationsfilmen, die sich mit Nationalsozialismus und Holocaust auseinandersetzen (Jörg Frieß). Die Einleitung der Herausgeber widmet sich einer historischen und ästhetischen Einordnung des Films "Der gewöhnliche Faschismus". Zur Sprache kommt dabei die intermediale Relation von Film und Buch, Film und Fotografie, Bild und Ton. Ein besonderer Akzent liegt auf dem Zusammenspiel von visueller Montage und stimmlicher Performanz des mündlichen Autorenkommentars.

Originales Layout des Foto-Text-Buchs von Michail Romm (Ende der 1960er Jahre) zum Film "Der gewöhnliche Faschismus"

Der gewöhnliche Faschismus. Ein Werkbuch zum Film von Michail Romm, hg.v. Wolfgang Beilenhoff / Sabine Hänsgen, mit einem Vorwort von Maja Turowskaja, Berlin: Vorwerk 8 2009.

Verlag Vorwerk 8

Ein Projekt des Kulturwissenschaftlichen Forschungskollegs "Medien und kulturelle Kommunikation", Universität zu Köln
Konzept und Texte: Wolfgang Beilenhoff, Sabine Hänsgen. Onlineredaktion: Thomas Waitz
Impressum – Bildnachweise