SFB/FK-427 Medien und kulturelle Kommunikation

Transkription und Narration. Strukturelle Problemfelder der empirischen Diskursanalyse

Workshop des Kulturwissenschaftlichen Forschungskollegs
Teilprojekt A1

Freitag, 18.04.2008
9:30-18 Uhr
Konferenzraum des SFB/FK 427, Pohligstr. 1, EG, 50969 Köln (Zollstock)

Der Workshop zielt darauf ab, (gebärden-)sprachliche und gestische Verfahren zur Generierung von Kohärenz und Spannung in sachlich-informativen und narrativen ‚Texten’ auszuloten. Die Deutsche Gebärdensprache nutzt den dreidimensionalen Raum nicht nur zur Darstellung artikulierter Einheiten, sondern als mediatisierte Fläche zur Herstellung beispielsweise personaler Referenz und textueller Kohärenz. Als prominentes Mittel zur systematischen Markierung von Referenz darf neben den manualgestischen Verfahren des indexikalischen Verweisens das direktionale Blickverhalten gewertet werden. In gebärdensprachlichen ‚Texten’ kommt der räumlichen Markierung aber nicht nur referentielle Funktion zu. Vielmehr wird Raum auch zur thematischen Entfaltung von Argumentstrukturen genutzt. Die vergleichende Analyse verschiedener Textsorten macht deutlich, dass die Verfahren zur diskursiven Raumnutzung in der Deutschen Gebärdensprache textsortenspezifisch variieren und eine methodisch differenzierte Untersuchung verlangen. Bewährt hat sich die Kombination von Verfahren zur Analyse hierarchischer Textstrukturen (Quasthoff; Becker) und von gesprächsanalytischen Verfahren zur sequentiellen Gesprächsorganisation (Schegloff 1992). Unverzichtbares Hilfsmittel für die Analyse gebärdensprachlicher Äußerungseinheiten ist die Datennotation durch Transkription. Der Workshop diskutiert gängige Systeme zur Notation und Glossierung gebärdensprachlichen Datenmaterials und hinterfragt sie hinsichtlich der Selektivität der repräsentierten Parameter und der implizit linguistischen Interpretationen des transkribierten Materials (Identifizierung von Gebärdentypen, Gebärdenklassen, grammatischen Merkmalen usw.).

Programm

09.30-12.00
Jens Heßmann: Glossentranskripte. Aspekte der graphemischen Repräsentation gebärdensprachlicher Äußerungen
12.00-13.00
Martje Hansen: Textstrukturen in der Deutschen Gebärdensprache
14.30-16.00
Klaudia Becker: Analyse narrativer Strukturen in kindlichen DGS-Diskursen
17.00-18.00
Materialdiskussion




Zuletzt geändert am 16. April 2008 um 14:56 Uhr - Kontakt - Login zum Bearbeiten

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