SFB/FK-427 Medien und kulturelle Kommunikation

Prof. Dr. Ricardo Mandolini

Gastvorträge im April 2007

Das CEAC (Centre d'Etudes des Arts Contemporains) an der Universität Lille III: Ein transdisziplinäres Forschungszentrum

Kolloquium

Ricardo Mandolini stellt das Forschungszentrum CEAC der Universität Lille III vor. Er beschreibt die großen Forschungslinien ebenso wie die Modalitäten der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kunstformen und den philosophischen Disziplinen der CEAC. Dabei wird die Methodik und Systematik der Ästhetik als Modell übernommen, um das Funktionieren eines bestimmten Schaffensprozesses deutlich zu machen. Im Zentrum des CEAC steht seine transdisziplinäre Ausrichtung: Sämtliche Kolloquien und Arbeitstagungen sind der Herstellung von Beziehungen zwischen den Kunstformen gewidmet (Melange des Arts, Synthese des Arts etc.), dasselbe gilt für Konzerte und verschiedene Kulturereignisse (mise-en-scène des Gelben Klangs von Kandinski, die Glückliche Hand op. 18 von Schönberg etc). Der zweite Teil des Vortrags bezieht sich auf Mandolinis Arbeit im Forschungszentrum und beschreibt seine Tätigkeit als Komponist und Lehrer.

Dienstag, 17.04.2007, 18 Uhr c.t.
Konferenzraum des SFB/FK 427, Pohligstr. 1, EG, Köln-Zollstock


Adorno - Cage. Vorschläge zur Modellierung des Schaffensprozesses im Rahmen der instrumentalen sowie der elektronischen Musik

Kolloquium

Der Vortrag bemüht sich um eine Erweiterung einiger theoretischer Begriffe Theodor W. Adornos. Als mögliche Grundlage eines musikalischen Stückes analysiert Mandolini die Pertinenz der Verwendung von Adornos Konzepten, zuerst in Bezug auf die vokale/instrumentale Improvisation. Dann, nach kritischer Überprüfung, überträgt er diese Konzepte auf die elektronische Musik. Die Zentralhypothese des Vortrags ist die Forderung der späten Adorno‘schen Ästhetik, besonders aus dem Artikel „Vers une musique informelle“, die elektronische Musik und Improvisation mit kompositorischen Prozessen zu füllen. Auch die Prinzipien der Adorno‘schen materiellen Theorie der Form, die er in den immanenten Analysen von Mahler und Berg benutzt, verwendet Mandolini für seine Betrachtungen.

Dienstag, 24.04.2007, 18 Uhr c.t.
Konferenzraum des SFB/FK 427, Pohligstr. 1, EG, Köln-Zollstock


Ricardo Mandolini, geb. 1950 in Buenos Aires, ist Komponist, Professeur des Universités, Lehrstuhl der musikwissenschaftlichen Abteilung der Universität Lille III, Leiter des elektronischen Studios. Nach seiner instrumentalen Ausbildung (Klavier, Gitarre, Cello) bis 1973 in Argentinien begann er sein kompositorisches Studium in Argentinien, u.a. von 1976-77 an der CICMAT. Von 1977-83 studierte er elektronische Musik an der Musikhochschule Köln unter der Leitung von Prof. Hans-Ulrich Humpert. Seine kompositorische Laufbahn und Dozententätigkeit ermöglichte ihm die Zusammenarbeit mit verschiedenen Studios elektroakustischer Musik in aller Welt (CICMAT, Buenos Aires; EMS, Stockholm; GRM, Paris; IPEM, Gent, GMEB, Bourges) und wird durch verschiedene Lehraufträge und Gastprofessuren rund um den Globus sowie zahlreiche internationale Auszeichnungen ergänzt.


Veranstaltungstyp: Gastvorträge




Zuletzt geändert am 12. Juni 2007 um 12:03 Uhr - Kontakt - Login zum Bearbeiten