Konzept

Ein Koordinatennetz überzieht die Welt: Medien, Technik und Kultur vermessen die Räume und übertreten Grenzen. So scheint es an der Zeit, die „Globen“ des Subjekts, der nationalen Kultur, der Einzelmedien und der begrenzten technischen Diskurse, die letztlich in der Selbsterfindung Europas in der Aufklärung und den vergleichenden Wissenschaften des 19. Jahrhunderts gründen, einzutauschen – nicht gegen „Planeten“, die den Modus des Globalen mehr übersteigern als umschreiben würden, sondern gegen das „Planetarische“. Das Planetarische nämlich ist nicht mehr global/antiglobal organisiert, sondern wird als selbstkritische Figur Kultur, Technik und Medien gleichermaßen adressieren müssen.

Denn Globalisierung findet vor dem Hintergrund von Kommunikationstechniken statt, das Wissen von der Welt ist medial gefasst, deren Verhandlung jeweils kulturell bedingt. Diese Verflochtenheiten und Koppelungen in ihren wechselnden Infrastrukturen historisch zu bestimmen und kritisch zu sondieren, den Zustand des "globalen Dorfs" neu zu sichten, die aktuellen Shifts in den Regierbarkeiten von postnationalen Medienverbünden und kulturellen Identitäten zu analysieren, erlaubt der Begriff des Planetarischen.

Die resultierende Neufassung von Wissensgefügen zeigt sich etwa auf den Feldern technischer Sichtbarmachung von "Welt-Bildern", im widersprüchlichen Fortleben der Adressierung von "Europa", in den globalen Implementationen von "Weltregieren", in der Rede vom "Weltverkehr" oder in der Unverfügbarkeit biopolitischer Ressourcen. Die Tagung greift das Planetarische in vier Panels auf.

Info

Das Planetarische. Kultur - Technik – Medien im postglobalen Zeitalter ist eine Tagung des Kulturwissenschaftlichen Forschungskollegs "Medien und kulturelle Kommunikation" (SFB/FK-427), Universität zu Köln.

Ort & Datum

Köln, Mediapark
9-11. Oktober 2008
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