SFB/FK-427 Medien und kulturelle Kommunikation

Der Hörer als Komponist. Schöpferisches Musikverstehen zwischen Theorie und Praxis

Vortrag und Konzert mit Ricardo Mandolini

6.7.2007, 18:15 bis 22:30 Uhr, Musiksaal des Musikwissenschaftlichen Instituts

Vortrag mit Podiumsdiskussion (18.15-19.45 Uhr) und Konzert mit elektroakustischer und instrumentaler Musik (20.15-22.30 Uhr)

Mit Prof. Dr. Ricardo Mandolini (Lille), Dr. Ralph Paland, Jan Simon Grintsch und Teilnehmern des Workshops "Von der Analyse zur Re-konstruktion: Schöpferische Annäherungen an Neue Musik an der Schnittstelle von Musik und Musikwissenschaft" sowie Ulrich Beuter (Dudelsack) und Frédéric Ponthieux (Gitarre). Klangregie: Ricardo Mandolini.

Musikalisches Verstehen vollzieht sich in vielfältigen Formen: beim versunkenen oder gespannten Hören im Konzert, beim praktischen Musizieren am Instrument oder mit der eigenen Stimme, aber auch beim lesenden Analysieren eines Notentextes. Jede dieser Zugangsarten bedeutet jedoch zugleich, die betreffende Musik in schöpferischer Weise umzuschreiben, sie gewissermaßen weiter oder gar neu zu komponieren. Aus diesem Grund plädiert der Komponist und Musikwissenschaftler Ricardo Mandolini dafür, die eingespielte Rollenverteilung zwischen Komponisten, ausführenden Musikern, Hörern und Musikwissenschaftlern aufzubrechen, um so zu einem umfassenderen Verständnis musikalischer Werke zu gelangen. Ein Semester lang haben Studierende der Universität zu Köln im Rahmen eines Workshops unter Anleitung Mandolinis dieses grenzüberschreitende Konzept einer „Musikalischen Hermeneutik“ praktisch erproben können. Im Anschluss an eine kurze Präsentation seines Ansatzes diskutiert Mandolini mit Teilnehmern des Workshops sowie den Musikwissenschaftlern Jan Simon Grintsch und Ralph Paland über die Bedeutung der Erweiterung musikalischer Erfahrungshorizonte und musikwissenschaftlicher Methodik. Ganz im Sinne der von Mandolini verfochtenen Einheit von Komposition, Rezeption und Reflexion werden im nachfolgenden Konzert neben rein elektroakustischen Werken sowie Kompositionen, in denen Instrumente wie Gitarre und Dudelsack ebenso ungewöhnliche wie spannende Allianzen mit elektronischen Klänge eingehen, auch die musikalischen Ergebnisse des dreimonatigen Workshops zur Aufführung gelangen.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.




Zuletzt geändert am 04. Juni 2007 um 09:49 Uhr - Kontakt - Login zum Bearbeiten